Rehberger Grabenhaus

Heute möchte ich das Rehberger Grabenhaus in Sankt Andreasberg im Oberharz als Ausflugsziel vorstellen, welches auf eine lange Geschichte, mit Besuchen einiger bekannter Persönlichkeiten zurückblicken kann.

Doch fangen wir ganz vorne an. Das Rehberger Grabenhaus existiert seit 1772, wobei es jedoch im Ursprung eine andere Funktion als heute hatte. Es diente vorrangig als Wohnsitz für den Grabensteiger, welcher die Aufgabe hatte den reibungslosen Durchfluss des Wassers vom Oderteich über den Rehberger Graben zu den Gruben in der Stadt Sankt Andreasberg sicherzustellen. Dies war eine Aufgabe von größter Wichtigkeit, da das Wasser in den Gruben zum Beispiel für den Betrieb der Fahrkunst (System das benutzt wurde um die Bergmänner in die tiefen der Gruben und zurück zu befördern) benötigt wurde. Im weiteren Verlauf der Jahrhunderte waren die Erzvorräte in den Gruben erschöpft und der Rehberger Graben transportierte das Wasser zum Zweck der Trinkwasserversorgung in die Stadt Sankt Andreasberg. Heute wird das Wasser zur Stromerzeugung benutzt, aber das Rehberger Grabenhaus behielt seine Funktion als Wohnstätte des Grabensteigers bei und seine Aufgabe hat sich bis heute auch kaum verändert. Allerdings ist das Rehberger Grabenhaus heute eher als Gaststätte bekannt.

Das Rehberger Grabenhaus in Form der Gaststätte wird seit 1979 von der Familie Thale als Familienbetrieb geführt, wurde jedoch schon um das Jahr 1800 als Wandergaststätte erwähnt und bietet dem Gast Speisen der deutschen Küche in Verbindung mit einigen Harzer Spezialitäten, wobei besonders das Rotwildgulasch, die Harzer Schmorwurst und der Harzer Roller typisch für die Harzer Speisekarte sind. Im Frühjahr, Sommer und Herbst lädt das Rehberger Grabenhaus durch seine günstige Lage entlang des Harzer Hexenstiegs zur Einkehr ein, während im Winter das Rehberger Grabenhaus mit einer in dieser Form einmaligen Attraktion aufwarten kann. Hierbei handelt es sich um eine vor dem Gebäude stattfindende Wildfütterung, welche vom Gastraum aus beobachtet werden kann. Die Besonderheit liegt hierbei darin, dass dem Wild (vorrangig Rotwild) in einem Abstand von nicht mehr als fünf Metern beim Äsen (=Jägersprache für Nahrungsaufnahme) zugesehen werden kann. Allerdings empfiehlt sich, um sich einen Platz während der Wildfütterung gesichert zu bekommen, telefonisch eine Platzreservierung vorzunehmen. Ich selbst war auch schon Gast während der Wildfütterung und denke, dass es für viele andere auch ein wirklich besonderes Erlebnis ist, den majestätischen Tieren beim Äsen zuzusehen. Am Rehberger Grabenhaus ist außerdem ein Museum angebunden, welches die Rolle des Rehberger Grabenhauses im Zusammenhang des Oberharzer Wasserregals genauer erörtert.      




Tafel mit Erklärungen zum Grabenhaus

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